Wo sind unsere Schmetterlinge geblieben?

Ein Plädoyer für ein Gärtnern ohne Gift im eigenen Garten, Balkon und Terrasse.

Schmetterlinge

Wenn nicht im eigenen Grün, wo dann haben wir es in der Hand, giftfrei zu Gärtnern? Wir helfen so nicht nur der Natur und Umwelt, sondern  uns selbst. Denn irgendwann landet das Gift wieder auf unserem Teller über die Nahrungskette. Artenschutz ist also reiner Selbstschutz, langfristig gesehen. Wir schützen so auch uns durch den Schutz der Schmetterlinge,  von denen bereits 80 % vom Aussterben bedroht sind, vor schleichender Vergiftung. Das ist nicht nur meine persönliche Meinung. Mit seinem Projekt “ Schmetterlingsland Ba-Wü “ weist der BUND  auf die Bedrohung der Falter hin:

“ Schmetterlinge auf blumenbunten Wiesen sind der Inbegriff des Sommers. Sie strahlen Leichtigkeit und Ruhe aus und  begeistern durch unzählige Farben und Muster. Doch Kaisermantel & Co sind bedroht! Um sie zu schützen, brauchen wir spezielle Artenschutzprojekte, aber auch viel mehr blühende Wiesen, Ackerraine, Hecken, gestufte Waldränder und naturnahe Bach- und Grabenränder überall in der Landschaft. Auch artenreiche Gärten und Balkonkästen helfen dabei, dass Kinder auch künftig noch darüber staunen können, wenn ein Falter aus der Puppe schlüpft.  „
Hier die wichtigsten Futterpflanzen der Schmetterlinge nach der Liste des BUND:
  • Ampfer (Rumex): Dukatenfalter, Feuerfalter
  • Brennnessel (Urtica): Tagpfauenauge, Distelfalter, Kleiner Fuchs, Admiral, Landkärtchen
  • Brombeere (Rubus): Kaisermantel, Brombeerzipfelfalter, Perlmutterfalter
  • Disteln (Carduus, Cirsium u.a.): Distelfalter, Admiral
  • Doldenblütler (Umbelliferae) – z.B. Fenchel, Dill, Wilde Möhre, Möhre: Schwalbenschwanz
  • Faulbaum (Rhamnus): Zitronenfalter
  • Fetthenne (Sedum telephium): Apollo
  • Flockenblumen (Centaurea): Scheckenfalter
  • Geißblatt (Lonicera): Kleiner Eisvogel
  • Ginster (Genista): Bläulinge, Brombeerzipfelfalter
  • Gräser – z.B. Knäuelgras, Lolch, Pfeifengras, Rispengras, Schmiele, Schwingel, Trespe: verschiedene Augenfalter und Dickkopffalter
  • Habichtskraut (Hieracium): Scheckenfalter
  • Himbeere (Rubus): Kaisermantel, Perlmuttfalter, Brombeerzipfelfalter
  • Hopfen (Humulus): Tagpfauenauge
  • Kreuzblütler (Cruciferae) – z.B. Ackersenf, Kohl, Kresse, Raps, Rüben, Judastaler: Weißlinge, Resedafalter, Aurorafalter
  • Kronwicke (Coronilla): Heufalter, Bläulinge
  • Lauchkraut (Alliaria): Weißlinge
  • Natterkopf (Echium): Distelfalter
  • Phlox: Aurorafalter
  • Platterbse (Lathyrus): Bläulinge
  • Schmetterlingsblütler (Leguminosae) – z.B. Goldregen, Klee, Luzerne, Platterbse, Wicke: Senfweißling, Bläulinge, Postillon
  • Thymian (Thymus): Bläulinge
  • Veilchen (Viola): Kaisermantel, Perlmuttfalter
  • Wegerich (Plantago): Scheckenfalter, Kleiner Maivogel, Feuerfalter
  • Weg-Rauke (Sisymbrium): Weißlinge, Aurorafalter
  • Weide (Salix): Schillerfalter, Trauermantel, Großer Fuchs
  • Weißdorn (Crataegus): Segelfalter, Baumweißling
  • Wicke (Vicia): Heufalter, Senfweißling
  • Roter Wiesenklee (Trifolium pratense): Waldbläuling
  • Zitterpappel (Populus tremula): Großer Eisvogel

Ein Schmetterling allerdings breitet sich dramatisch bei mir aus und zwar der Buchsbaumzünsler, er ist in den letzten Jahren  in unserem Garten die Herausforderung schlechthin. Hier sind in den vergangenen 15 Jahren viele formgebende Buchse herangewachsen, die vor einigen Jahren vom Buchsbaumzünsler befallen wurden. Der Falter legt seine Eier auf die Pflanzen ab. Die sich entwickelnden Raupen fressen dann im atemberaubendem Tempo die Blätter ab. Anfangs sammelten wir die Tiere noch  ab. Doch wir sind nicht immer da und können sie im Blick behalten.

Im Gartencenter nachgefragt, wurde mir als biologisches Mittel gegen den Zünsler „Raupenfrei“ von Neudorff empfohlen. „Ein rein biologisches Präparat, dessen Wirkstoff durch nützliche Mikroorganismen erzeugt wird“. Es wirkt ganz gezielt gegen Schmetterlingsraupen. Bereits wenige Stunden nach Aufnahme des Mittels durch Besprühen der Raupen bzw des Buchses, hören die Raupen auf zu fressen.

Aber auch ohne Behandlung durch luftiges ausschneiden und Geduld erholen sich die abgefressenen Büsche mit der Zeit. Der Buchs steht prächtig im Saft und verschiedene Tiere von den Spatzen bis zur Zauneidechse tümmeln sich auf ihm und fressen die Raupen einfach weg.

 

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