Ausstellung 12. Juni 2022 Rathaus Grötzingen 11 Uhr – Zwischen Umbruch und Tradition
Hiermit lade ich euch ganz herzlich ein zur Ausstellungseröffnung mit Musik, Informationen und Bildern der Malweiber Grötzingen mit Häppchen. Von meiner Seite werden Brote mit selbst gemachten Heilkräuter-Dips gereicht mit Geschichten über Heilkräuter aus den Gärten der Jenny Fikentscher.

Vernissage:
Sonntag, 12. Juni 2022
Rathaus Grötzingen, Bürgersaal
Beginn: 11 Uhr
Programm:
Musik zur Einstimmung:
Regina Fischer, Saxophonistin
Begrüßung: Karen Eßrich,
Ortsvorsteherin Grötzingen
Häppchen und Kräutergeschichten:
Ulrike Schneider, Foodbloggerin, Buchautorin
Lesung: Johannes Hucke
Abschlussworte Simone Maria Dietz
Dauer der Ausstellung: 12. – 17.6.2022
Mit dem Ende des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich überall in Europa ein kultureller und sozialer Wandel durch. Vor allem die gesellschaftliche Rolle der Frau begann sich nach und nach zu verändern. Der Wunsch nach gleichberechtigter Bildung, beruflicher Entfaltung und politischer Mitsprache der Frauen wurde lauter. Auch in dem kleinen beschaulichen Dörfchen Grötzingen am Rande der stetig wachsenden Residenzstadt Karlsruhe ließen sich im ehemaligen markgräflichen Schloss Augustenburg eine Reihe von Künstlerinnen und Künstlern nieder, die auf vielfältige Weise neue Wege beschritten.
Jenny Fikentscher, geb. Nottebohm
(* 1. Juni 1869 in Kattowitz; † 26. April 1959 in Gernsbach) Quelle: Wikipedia, https://stadtlexikon.karlsruhe.de

Das Wirken von Jenny Fikentscher war leider auf wenige Jahre vor und nach der Jahrhundertwende beschränkt. Sie war auf verschiedenen größeren Ausstellungen (1900 München, 1901 Dresden, 1902 Karlsruhe) und in Kunstzeitschriften vertreten. Ihre frühesten Arbeiten sind Blätter mit kalligraphisch gestalteten, ornamental verzierten Gedichten. Für die Pflanzenornamente benutzte sie dabei heimische Pflanzen, die sie in ihrer Umgebung fand, wie Kirschblüten, Christrosen und wilden Wein. Ab 1897 verlegte sie sich auf Lithografien. Sie fand ihre Pflanzenmotive in der unmittelbaren Umgebung Grötzingens.
Nachdem sich ihre Familie in Karlsruhe niedergelassen hatte, schrieb sich Jenny Nottebohm im Wintersemester 1888/89 an der Malerinnenschule in Karlsruhe ein. Im Jahr 1889 zog sie mit ihrer verwitweten Mutter Elisabeth Nottebohm in das Schloss Augustenburg in Grötzingen und nahm Privatunterricht bei der Malerin Alwine Schroedter. 1891, im Jahr ihrer Heirat mit dem bekannten Tiermaler Otto Fikentscher kaufte ihr Mann die Augustenburg in Grötzingen. Nach und nach zogen weitere Künstler im ehemals markgräflichen Schloss und seiner Umgebung ein: ihr Stiefbruder Gustav Kampmann, Friedrich Kallmorgen mit Frau Margarethe Hormuth-Kallmorgen , der Märchenmaler Franz Hein und der Landschaftsmaler Karl Biese mit Familien. Das ehemals markgräflich badische Schloss wurde in den folgenden Jahren zum Mittelpunkt der Grötzinger Malerkolonie.
Sie gehörte somit zur ersten Künstlergeneration in Grötzingen (etwa 1890–1900) und war 1899-1921 Mitglied des Karlsruher Künstlerbundes, der 1896 von Otto mit 23 Grötzinger und Karlsruher Künstlern gegründet wurde. Bald nach 1900 schränkte Fikentscher ihre künstlerischen Aktivitäten stark ein und engagierte sich verstärkt für die Ideen und Ziele der Wandervogelbewegung angeschlossen und ihrem großen Selbstversorgergarten.
Jenny brachte fünf Kinder zur Welt, unter ihnen eine Tochter, die unter dem Namen Dorothee Fischer (1894–1981) als Komponistin von Liedern bekannt wurde. Die Kinder wuchsen in einem unkonventionellen und bohèmehaften Künstlerhaushalt auf. Sie kümmerte sich selbst um den großen Garten und entwickelte sich dabei zu einer hervorragenden Gärtnerin. Noch im hohen Alter verkaufte sie Obst und Gemüse aus eigenem Anbau auf dem Markt in Karlsruhe und wurde wegen ihres ausgefallenen Lebensstils zur stadtbekannten Persönlichkeit.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Margarethe_Hormuth-Kallmorgen
Vom Malen zum Gärtnern und umgekehrt ❣eine interessante Künstlerin.