Naturgarten mit Wilder Karde

Manchmal gärtnert es sich von alleine, wenn man die Pflanzen gärtnern lässt!  Dann entsteht  auch so ein Naturgarten mit Wilder Karde. Man nennt sowas seit neustem Black Box Gardening. Ich war schon immer fasziniert von der majestätischen Karde, die aussieht wie eine Distel aber botanisch keine ist. Sie gehört zu den Geißblattgewächsen. Früher wurden die stacheligen Blütenköpfe zum Kardieren also Kämmen der Wolle benutzt bevor diese gesponnen wurde. Ich mag die Pflanze, weil sie viele Insekten anlockt und sie  Vögeln wie dem Distelfink oder Stieglitz  Nahrung und Wasser gibt. Der Stieglitz liebt eine bunte und vielfältige Kulturlandschaft, besonders im Winter pickt er gern die Samen aus den Fruchtständen heraus.

Naturgarten

Vor Jahren habe ich eine Pflanze aus einer Schutthalde oder besser gesagt einer Ruderalfläche entnommen und sie bei mir in den Garten gepflanzt. In diesem Jahr jedoch sind die Karden regelrecht  explodiert und haben sich massenweise vermehrt. Es entstand ein zauberhafter Kardenwald, der zu jeder Jahreszeit ein Blickfang ist.

Wilde Karde

Zu der zweijährigen Karde gesellen sich Stipa Gräser, die aus Samen gezogen wurden. Die Samen kommen aus dem  Garten des berühmten Landschaftsgärtners Piet Outdolf, der bekannt ist für seine naturnahen Präriegärten oder als Designer der Highline in New York. Ihm wurde  Samen von einer Nepalreise mitgebracht und er hat diese in seinem Garten in Hummelo in Holland ausgesät. Er wollte uns damals keine Pflanzen verkaufen, weil er die Sorte nicht genau bestimmen konnte.

Wilde Karde

Auch der Wilde Dost oder Oregano mit den violetten Lippenblüten versamt sich gerne und trägt zum Charakter eines Naturgartens bei.

Zitronenfalter

Der gelbe Zitronenfalter saugt den Nektar aus den saftigen violetten Blüten der Karde. Vögel können auch Wasser von ihr trinken. Die Karde sammelt Wasser durch die Stellung ihrer Blätter zum Stiel.  Daher auch der Name Dipsacus – aus dem griechischen dipsa für Durst. Eine faszinierende vielfältige Pflanze. In den letzten Jahren wurde sie sogar als Heilpflanze berühmt, ihre Wurzeln sollen gegen  Borreliose helfen, das vertritt vehement der wilde Ethnobotaniker Dr. Hans-Dieter Storl.

Karde und Stipa

Der Distelfalter liebt auch die Karde.

Distelfalter

Karden, Stipa, Frauenmantel und Buchskugeln, meine wilde Mischung im Naturgarten!

Naturgarten

Wilde Karde

Die Sicht von oben und unten auf den Steinweg, der von Buchs, Frauenmantel, Gräsern und Karde flankiert wird.

Naturgarten

Wilder Dost wächst durch das Gras hindurch. Der gelbblühende Frauenmantel darf in meinem Garten nicht fehlen auch wenn er schon leicht verblüht ist.

Stipa

12 Kommentare zu “Naturgarten mit Wilder Karde”
  1. Die wilde Karde habe ich auch gerade für meinen Garten entdeckt…..und vorgezogen. Im nächsten Jahr blüht sie hoffentlich!!!!!
    Grüße vom Niederrhein

  2. Hallo Jutta,
    nachdem ich dein Foto im WA Status gesehen habe und mit Kardenwald nichts anfangen könnte…hat mir Google diese Seite angeboten
    Schöner Bericht und Klasse Fotos und auch wieder was gelernt. Wir haben diese Pflanze schon oft in den Dolomiten gesehen und waren der Meinung, es sind Disteln.
    Gut, wenn man eine Biologin im Jahrgang hat
    Grüße, Frank

  3. Bin auch ganz angetan von deinen schönen Bildern, zumal mein Garten, der vor einem Jahr angelegt wurde, bei weitem noch nicht so harmonisch aussieht. Aber, da mit der Karde ist ja ein guter Tipp.

    Gruß aus der Pfalz
    Silke

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