Gartenbegeisterte Menschen, zwischen 250 bis 300 Leute, aus Nah und Fern kamen zu meiner Offenen Gartentür. Herzlichen Dank an Herrn Fritz Lehmann dem Organisator dieser mittlerweile 11 Jahre alten Offenen Gartentüre am Hochrhein und ebenso herzlichen Dank dem Upcycling Künstler Thomas Nüssle, dessen Kunst sich nahtlos in den Garten eingefügt hat. Am Montag danach kam darüber ein wunderbarer Bericht in der Badischen Zeitung von Silke Hartenstein. Tausenddank dafür, ich kann dem nichts mehr hinzufügen.
Vor 19 Jahren hat die Biologin, Foto- und Reisejournalistin Jutta Schneider damit angefangen, ihren Garten anzulegen.
MALSBURG. „Achten Sie darauf, wohin Sie Ihre Schritte lenken. Schnecken kreuzen Ihren Weg!“. Dieser Hinweis für die Besucher der „Offenen Gartentür“ passt zum Naturgarten von Jutta Schneider in Malsburgs „Herrenacker“ – wobei die Weinbergschnecken an diesem Sonntagmittag in ihren Schlupfwinkeln bleiben, statt hurtig den Weg zu kreuzen. Dafür huschen Eidechsen über eine kleine Steinmauer und mannigfache Insekten laben sich an der großen Vielfalt von Gartenblumen und -kräutern. Auf 800 Quadratmetern in Hanglage hat die Biologin, Foto- und Reisejournalistin vor 19 Jahren damit begonnen, ihr kleines Paradies anzulegen. Nun stellt sie es erstmals der Öffentlichkeit vor. „Um elf Uhr waren schon zehn Leute da“, staunt Thomas Nüssle. Der Künstler aus Steinen präsentiert hier seine Upcycling-Kunst und stellt fest: „Ich möchte die Kunst nicht in den Vordergrund stellen, sondern als Plattform nutzen, um auf die Umweltproblematik aufmerksam zu machen. Kunst braucht man nicht mehr, wenn man nicht mehr existieren kann“. Seine Flohmarktfunde, darunter alte Küchengeräte, Rollschuhe und ein Stuhl, allesamt mit Hauswurz bepflanzt, fügen sich harmonisch in den Garten ein. Dafür, dass hier viele Tiere Lebensräume finden, sorgt Jutta Schneider seit langem. Wildblumen bekommen hier ihren Platz eingeräumt und, wie sie stolz sagt: „Der Garten ist pestizidfrei“. Gegen den Buchsbaumzünsler verwende sie den „Bacillus Thuringiensis“, fügt sie hinzu. Mittlerweile arbeitet Schneider auch nach der Methode des „Black Box Gardenings“. Dieser neue Name benennt ein altes Prinzip: Jede Pflanze sucht sich selbst den Standort, der ihr die besten Bedingungen bietet und braucht dort viel weniger Pflege. Manche Pflanzen wandern unterirdisch quer durch den Garten, bis sie ihr ideales Plätzchen gefunden hat – so wie die Lampionblumen, die Adelheid Mogel und Waltraud Zeh aus ihrem preisgekrönten Bürchauer Bauerngarten heute als Gastgeschenk mitbringen. Aus Rheinfelden, Lörrach, Steinen und Maulburg sind die Gartenfreunde zum Genießen und Fachsimpeln gekommen. „Hier kann man sich inspririeren lassen“, findet Ingrid Homberger aus Kandern. Durch die vielen Ebenen und das gliedernde „Gerüst“ aus einheimischen Sträuchern, Kletterrosen, Buchs- und Obstbäumen, durch Treppen, Graswege und Lauben wirkt der Garten größer als er ist. Vorwiegend traditionelle Gartenblumen wachsen hier üppig in- und miteinander. Vor der schönen Kulisse der Berge und des angrenzenden Wiesenhangs leuchten lila Salbei und pinkfarbene Tausendschönchen, vor dem Haus schaukeln sich weiße und lila Glockenblumen im Wind. Im Rosengang hängen lyrische Texte über die Königin der Blumen von Antoine Saint-Exupéry und Nikolaus Lenau. Nur eines sieht man hier nicht: Nackte braune Erde. Dafür, dass sich die Besucher wohl fühlen, sorgen lauschige Sitzplätze, unter dem Rosendach der Terrasse gibt es selbstgemachtes Brot, Pesto, Gemüsetortilla und mit Holunder- und Rosenblüten aromatisiertes Wasser. Auch Lesestoff ist zu haben, darunter das Buch „100 grüne Lösungen, die unsere Erde retten können“ – An diesem Tag ist man mittendrin in einem Teil dieser Lösungen.