Auf meiner Autofahrt in den Süden besuchte ich kürzlich spontan die LGS, die Landesgartenschau, in Lahr. Sie ist erst seit Mitte April eröffnet. Ich bin immer neugierig was im Grünen wächst, lebt und bewegt. Der Ortenaukreis ist weithin bekannt für seinen gärtnerischen und ökologischen Sachverstand. Dort entstand nach holländischem Vorbild vor vielen Jahren die “ Offene Gartenpforte “ : Überall wurden private Gartentüren für Besucher erstmals geöffnet. Plötzlich begannen Gartenbegeisterte in fremde Gärten zu reisen, denn wer schaut nicht gerne über den Gartenzaun in Nachbars Garten? Was gefiel wurde dann im eigenen Garten umgesetzt. Also schauen wir mal was der lebnsfeindlichen Steinwüste entgegengesetzt wird.
Ich fange im Kleingartenpark an mit seinen 11 Schaugärten. Hier werde ich angenehm überrascht. Die kleinen Gärten sind innovativ und modern gestaltet ohne abgehoben daher zukommen. Sie erinnern mich an Holland und die Expo in Mailand kommt mir in den Sinn. Sogar die schwarzwälder Symbolfigur kommt modern daher: das Schwarzwaldmädel mit Bollenhut, er wird nur in 3 Schwarzwaldgemeinden getragen. Die Kirschen im Beet weisen dezent auf die Schwarzwälder Kirschtorte hin.
Weiter geht es mit vertikalen Gärten. Interessanterweise werden hier mediterrane Kräuter an senkrechten Wänden und in Hochbeeten angepflanzt. Sieht so das platzsparende Gärtnern der Zukunft aus? Wobei die Hochbeete schon längst in den Gärten angekommen sind.
Ein verwunschener edler Pavillon aus Buchenspalier mit meinem Lieblingsstuhl dem Adirondack Chair.
Zur Zeit sind die Hochbeete en vogue. Sie stehen für bequemes rückenschonendes Gärtnern mit wenig Schnecken. Das Kräuterhochbeet aus Cortenstahl hat einen kleinen Pfirsichbaum in der Mitte. Mir fallen die vielen Sitzgelegenheiten in den Schaugärten ins Auge. Die waren doch früher in deutschen Gärten verpönt.
Jetzt komme ich zum Bürgerpark. Hier stehen Sport, Spiel und Begegnungen im Vordergrund. Große Kletterwände laden dazu ein. Die einen klettern und die anderen können vom Restaurant aus dabei zusehen. In einem Wagonteil eines historischen Dampfzuges, der mit Graffiti besprüht ist, ist ein Jugendcafe für und von Jungen Leuten eingerichtet. Auch die Blumenhalle soll ganz toll sein! Aber ich muss erstmal Prioritäten setzen und vor allem wiederkommen!
Über eine neue scheinbar schwebende Brücke geht es noch in den größten Teil des Geländes in dem eigens ein See angelegt wurde. Hier im Seepark stehen Chillen und Erholen, aber auch Naturerfahrung und Naturschutz im Vordergrund. Ich habe noch nie soviel blühenden Löwenzahn auf einer Gartenschau gesehn! Um den See gibt es viele Essensstände: vom Buger bis zum Fischteller vom gesunden Cocktail bis zum Sundowner wird hier alles geboten. Ich kann mich informieren über Imkern, Schnapsbrennen, Flössen und vieles mehr was die Gegend an Brauchtum zu bieten hat. Ich bin besonders von den Flechtwerken begeistert und beeindruckt. Das Gelände ist riesig! Mir bleibt heute nur übrig Schwerpunkte zu setzen und wiederzukommen! Es lohnt sich! Übrigens konnte ich meinen kleinen Tom ganz unkompliziert in der Hundestation auf dem Parkplatz unterbringen. Hier wird Service großgeschrieben. Danke!